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Online-ZeitungMachtkampf in Syrien - die NATO greift ein |
03.09.2012 |
Ginge es nach dem amerikanischen Präsidenten Barack Obama, so säße der syrische Diktator Baschar al-Assad mitsamt seines kompletten Regimes bereits vor dem Kriegsverbrecher-Tribunal in Den Haag. Der Weltsicherheitsrat der Vereinten Nationen scheiterte bereits zweimal an einer entsprechenden Resolution, da Russland und China ihr Veto eingelegt hatten. Zuletzt allerdings wurden Meldungen laut, wonach beide Länder und auch der Iran bereits an Manövern feilen. Ziel könnte eine militärische Intervention in Syrien sein - oder auch die Gegenwehr zur NATO??? Russland etwa hat Kriegsschiffe und Soldaten in die Region abberufen. Es gehe darum, die Sicherheit der russischen Bürger zu gewährleisten, heisst es aus Moskau - wie immer dies auch zu verstehen sein mag. Der Abschuss eines türkischen Kampfbombers am vergangenen Freitag jedoch gab der Situation eine plötzliche Wende. Das Flugzeug war nach Meldung aus Ankara zum Zeitpunkt des Abschusses im internationalen Luftraum (13 Seemeilen vor der Küste) und habe einen Ausbildungs- bzw. Aufklärungsflug ohne Bewaffnung durchgeführt. Die F-4 "Phantom" soll sich dabei im Luftkorridor nach Nordzypern befunden haben. Der türkische Aussenminister Ahmet Davutoglu betont, dass sie bei ihrer ersten Runde möglicherweise versehentlich in den syrischen Luftraum eingedrungen sein könnte. Doch gab es keinerlei Warnung der syrischen Luftabwehr, als der Kampfjet in seiner zweiten Runde beschossen wurde. Bei Hochgeschwindigkeitsflügen käme eine solche kurzzeitige Luftraumverletzung öfter vor - dies liege an der Geschwindigkeit, meinte auch der türkische Staatspräsident Abdullah Gül. Die F-4 stehe jedoch in keinerlei Zusammenhang mit den Unruhen in Syrien. Damaskus dementierte. Zuletzt hiess es, der Kampfjet habe schnell und in nur 100 m Höhe fliegend den syrischen Luftraum verletzt - nur einen Kilometer vor der Mittelmeerküste des Landes. Das Wrack konnte inzwischen geortet werden. Es liege in einer Tiefe von 1.000 m. In welcher Entfernung zum syrischen Festland - dies wurde nicht bekannt gegeben. Von den beiden Besatzungsmitgliedern hingegen fehlt nach wie vor jede Spur. Die Syrer könnten vermutet haben, dass es sich hierbei um einen desertierenden, eigenen Piloten gehandelt hat. |
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Nur einen Tag zuvor gelang einem syrischen Kampfpiloten mitsamt seiner MIG die Flucht nach Jordanien. Dass es allerdings ein Kampfjet aus dem Nachbarland war, sei erst später bewusst geworden. Somit geschah der Abschuss versehentlich. Am Montag wurde bekannt, dass die syrische Luftabwehr offenbar auch eine Casa-Suchmaschine der Türken unter Feuer genommen hat. Diese war an der Suche nach den beiden Besatzungsmitgliedern der Phantom beteiligt. Inzwischen versucht der Sonderbeauftragte der UNO und der Arabischen Liga für Syrien, Kofi Annan, alle Register zu ziehen, um doch noch zu einem friedlichen Ende zu gelangen. Er fordert eine Syrien-Konferenz Ende Juni in Genf. Dabei soll auf Ministerebene jener Sechs-Punkte-Plan diskutiert und beschlossen werden, der bereits zuvor erarbeitet wurde. Das Leiden der Bevölkerung müsse endlich beendet und die Ausweitung der Gewalt auf die ganze Region verhindert werden. Auch der Iran solle ein Teil der Lösung sein. Erst wenn dieser Versuch gescheitert ist, könne über andere Wege nachgedacht werden. Derselben Meinung ist auch UN-Generalsekretär Ban Ki-moon. Er forderte sowohl die Türkei als auch Syrien dazu auf, den Konflikt auf diplomatischer Ebene auszutragen, nicht auf militärischer. |
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